15.10.2020 - 00:00

Vergiftung beim Hund erkennen und handeln

Aber wie erkennt man eine Vergiftung beim Hund?
Vorab ist es wichtig zu wissen, dass die Symptome einer Vergiftung nicht immer unmittelbar nach der Aufnahme des Giftstoffes auftreten müssen und auch nicht immer deutlich zu erkennen sind.  Jeder aufmerksame Hundehalter kennt jedoch seinen Schützling und bemerkt untypische Verhaltensweisen sehr schnell. Ihre Alarmglocken sollten aber auf jeden Fall bei folgenden Symptombeispielen läuten (diese müssen aber nicht alle gleichzeitig auftreten):

  • Durchfall, Erbrechen
  • Blut in Erbrochenem oder im Kot
  • Starker Speichelfluss, Schaumbildung
  • Gleichgewichtsschwankungen, Apathie
  • Herz/Kreislaufprobleme
  • Fieber
  • Drastischer Temperaturabfall (z.B. durch Schock)
  • Zittern
  • Krampfanfälle
  • Starke Schmerzen, Krämpfe in der Bauchregion
  • Starke Erregung, Unruhe
  • Erweiterte Pupillen
  • Trübe Augen
  • Schleimhäute verfärben sich hell

Zeigt Ihr Hund solche Symptome, heißt es keine Zeit verlieren. Je nach Menge und Art des Giftstoffes kann Ihr Hund sehr schwer vergiftet sein – jetzt zählt jede Minute. Sie sollten so schnell wie möglich Ihren Tierarzt oder gleich die Tierklinik aufsuchen. Hier ist es wichtig dem behandelnden Arzt (gegebenenfalls schon telefonisch) möglichst viele Details zum Zustand des Hundes nennen zu können. Dazu zählen auch Vitalwerte, die vielleicht schon nach der ersten Auffälligkeit vom Hundehalter gemessen und dokumentiert wurden. Im Besten Falle ist die Substanz, die der Hund aufgenommen hat, bekannt. Dann sollten Sie auf jeden Fall eine Probe davon mitbringen. Auch eine Probe des Erbrochenen oder des Kotes kann für den Arzt sehr hilfreich sein und wichtige Informationen liefern. Sollte Ihr Liebling einem „Hundehasser“ zum Opfer gefallen und Teile des präparierten Köders noch erkenntlich sein, dann nehmen Sie diese auf jeden Fall mit! Zum einen um die Gefahr für andere Tiere zu beseitigen und zum anderen als Beweismittel für den Tierarzt und für Sie bzw. die Polizei.

Wichtig: Bitte wenden Sie keine Selbstmedikation an! Natürlich wollen Sie alles Erdenkliche tun um Ihrer Fellnase in dieser Situation zu helfen, jedoch könnten Sie damit den Zustand noch verschlimmern, gerade wenn Sie nicht genau wissen welche Art und Menge an Gift Ihr Hund zu sich genommen hat. Überlassen Sie das bitte dem Tierarzt. Bringen Sie Ihren Vierbeiner auch nicht zum Erbrechen, sollte er Vergiftungssymptome zeigen. Vielleicht werden diese von einem Fremdkörper ausgelöst oder er hat einen Köder mit scharfkantigen Gegenständen gefressen. In diesem Fall könnte das Erbrechen innere Verletzungen verursachen.